Nina Maron – painted Life
18.03.2022- 15.04.2022In Nina Marons neuen Werken wird es schon Frühling und man kann von diesem Farbüberfluß nicht genung bekommen. Schönheit ist im Frühling besonders zerbrechlich, Stürme können noch über sie hinweggehen, wie es gerade in der Welt geschieht. In den neuen Werken triumphiert die Kraft der Schönheit, auch das kann eine politische Aussage sein. Schon vor zweihundert Jahren hat Friedrich von Schiller angesichts der Grausamkeiten der französischen Revolution gefordert, in den Menschen einen Sinn für Schönheit zu erwecken und seitdem eine Fülle von humanistischen Bewegungen und Haltungen inspiriert.
Auch Nina Maron hat die sorgsame Beobachtung des Schönen und die Ablehnung des Verwerflichen zu unerschöpflichen Motiven verholfen und sie zu einer Meisterin ihres Faches gemacht. Sammler, Freunde, Journalisten, Kunsthistoriker und Galeristen konnten den Weg zum Meister miterleben. Die junge Wiener Studentin bewirbt sich in Adolf Frohners Meisterklasse, der sie nicht mit der Forderung abschrecken kann, dafür müsse sie 100 Bilder malen. Das kleine Format wird damit für die junge Künstlerin zur Notwendigkeit, denn 100 Bilder im Jahr zu malen, ist für einen Anfänger keine Kleinigkeit. Trotz feministischer Vorbehalte gegen den Patriarchen ist der abstrakte Expressionist Adolf Frohner die richtige Wahl für Nina Maron. Expressionistische Malerei hat seit den 1950er Jahren noch einmal mehr zu bieten und es gelingt Nina Maron, eine Distanz zum Lehrer aufzubauen, indem sie sich an Stelle der Abstraktion wieder für die Figuration entscheidet. Sie greift Formate auf, die in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts gang und gäbe sind. Das ist anders als Werke ihrer Kollegen, die sich eher der Vergrößerung der Motive mit Popart widmen. Stets auf der Suche nach Vorbildern, die ihr Neues zu bieten haben, hält sie an den klassischen gewählten Themen fest: Portraits, Landschaften und Stilleben.